#9 - Regionalität und Nachhaltigkeit in der Futtermittelproduktion für Haustiere
Shownotes
Greenologen Petpanel Episode 9: Regionalität und Nachhaltigkeit in der Futtermittelproduktion für Haustiere
Willkommen zur neunten Episode des Greenologen Petpanel-Podcasts! In dieser Folge gehen wir der Frage nach, was Regionalität und Nachhaltigkeit in der Futtermittelproduktion wirklich bedeuten. Klaus Wagner und Joe Rahn untersuchen die Herausforderungen und Chancen, die mit regionaler Beschaffung und Produktion verbunden sind – speziell im Bereich der Hunde- und Katzennahrung.
Worum geht es? Das Thema Regionalität und Nachhaltigkeit ist für viele Haustierbesitzer heute von zentraler Bedeutung. Viele wünschen sich, dass die Futtermittel für ihre Tiere nicht nur nachhaltig hergestellt, sondern auch aus der Region bezogen werden. Doch wie realistisch ist dies in der heutigen, global vernetzten Futtermittelindustrie? Wir nehmen verschiedene Perspektiven ein und beleuchten, wie sich große und kleine Hersteller diesen Anforderungen stellen können.
Schwerpunkte der Episode: Was bedeutet „Regionalität“ wirklich? Klaus und Joe beginnen die Episode mit einer Diskussion darüber, was regionale Herkunft im Kontext der Futtermittelindustrie bedeutet und wie weit die oft angepriesene „Regionalität“ tatsächlich umgesetzt werden kann. Ein Blick auf die Herausforderungen, die durch die industrielle Fertigung und die globalen Lieferketten entstehen, zeigt, dass eine echte regionale Beschaffung oft schwierig ist.
Saisonalität: Realistisch oder Wunschdenken? Im Bereich der Tiernahrung sind gleichbleibende Qualität und Verfügbarkeit entscheidend – und das ganzjährig. Wir erklären, wie und warum die Saisonalität in der Tierfutterproduktion kaum umsetzbar ist und wie moderne Landwirtschaftstechniken Saisonkalender nahezu obsolet gemacht haben.
Die Rolle von exotischen Zutaten und der globale Rohstofftransport Zutaten wie Kängurufleisch, Süßkartoffeln oder Wasserbüffel stammen oft aus entfernten Regionen. In dieser Episode diskutieren wir, ob solche exotischen Zutaten zwangsläufig im Widerspruch zur Nachhaltigkeit stehen, und beleuchten die oft unterschätzte Effizienz moderner Transportwege. Klaus gibt Einblicke in die globale Fleischindustrie und erläutert, warum bestimmte Produkte in der Tiernahrung manchmal eine bessere CO₂-Bilanz aufweisen, als viele Verbraucher erwarten.
Marketing versus Realität: Die Herausforderung der Transparenz Wir werfen einen Blick auf die Marketingversprechen vieler Futtermittelhersteller und die damit verbundenen Erwartungen der Verbraucher. Was bedeutet es, wenn ein Produkt als „regional“ beworben wird, und inwieweit kann der Verbraucher die tatsächliche Herkunft und Nachhaltigkeit des Futters nachvollziehen? Klaus und Joe diskutieren hier, wie wichtig Transparenz ist und wo die Futtermittelbranche in diesem Bereich noch Nachholbedarf hat.
Alternative Proteine und dezentrale Ansätze für die Zukunft Zum Abschluss betrachten wir Ansätze für eine nachhaltigere Futtermittelproduktion, darunter alternative Proteine wie Insekten und Algen. Klaus erklärt, warum diese Rohstoffe das Potenzial haben, regionale und dezentrale Produktionsstrukturen zu fördern. Zudem diskutieren wir, wie die Reduktion von Transportkosten eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung zukunftsfähiger Futtermittel spielen könnte.
Unsere abschließende Frage an Euch Wie steht Ihr zum Thema Regionalität und Nachhaltigkeit in der Futtermittelproduktion? Glaubt Ihr, dass regionale Zutaten und alternative Proteine langfristig eine Rolle in der Ernährung unserer Haustiere spielen können? Schreibt uns gerne Eure Meinung oder hinterlasst einen Kommentar, um an dieser spannenden Diskussion teilzunehmen!
Transkript anzeigen
Diese ganze Saisonalität ist ein Stück weit ad absurdum geführt, also in der Auswirkung für die Endkunden. Aber viel wichtiger ist, dass wir durch diverse, zum Beispiel bei Tomaten ganz extrem, durch saisonverlängernde oder verfrühende Maßnahmen, die ackerbaulich sind, die Treibhauseffekte nutzen und so weiter, massiv diese Saisons verlängere und verkürze und damit auch eigentlich auch die Saisonalität ad absurdum führt. Ja, herzlich willkommen heute wieder mit dem neuen Greenologen petpanel Nummer 9. Regionalität und Nachhaltigkeit ist unser heutiges Thema. Hallo Klaus, ich grüße dich. Hallo Joe, wunderbar, dass wir wieder zusammen sind. Wir haben ein heißes Thema, Regionalität und Nachhaltigkeit. Wir haben immer heiße Themen, mal davon abgesehen. Aber Regionalität und Nachhaltigkeit ist auch immer etwas, wo ich immer so ein bisschen die Augenbrauen hochziehe und sage, okay, ist manchmal ganz schön schwierig, wenn man in die Futtermittelindustrie hinein sieht. Deine These für heute ist, ist Regionalität und Saisonalität ein Marketing Gag oder nachhaltiges Saucing? Der Kunde will die eierlegende Wollmilchsau, aber billig. Was ist die artgerechteste und nachhaltigste Ernährung für den Hund? Regionalität oder Saisonalität kennen wir vom Bauern des Vertrauens nebenan, bei dem wir Eier, Milch oder Brot kaufen. Oft besteht ein direktes Näheverhältnis zum Lieferanten. Dagegen können hochprozessierte Trockenfutter nur in großen Anlagen wirtschaftlich hergestellt werden, deren Bedarf an Rohstoffen von weit her gedeckt werden muss. Außerdem steigen ständig die Anforderungen der Kunden. Dies passiert, indem Marken immer neue Differenzierungen suchen. Transport weder teuer ist noch die Qualität beeinträchtigt. Es darf kein heimisches Getreide mehr verwendet werden, sondern oft müssen Kartoffeln von weiter weg oder Süßkartoffeln sogar aus China importiert werden. Dasselbe gilt für exotische Fleischprodukte wie Lamm aus Neuseeland oder Australien, Wasserbüffel aus Indien oder Italien, Känguru aus Australien oder auch Pferd aus Mexiko oder Rumänien. Deine These, wir brauchen eine zentrale Futtermittelproduktion anstatt der großen Werke zur Verringerung der Transportwege. Regionale Rohstoffe oder Getreide, wie zum Beispiel aus der Müllerei, müssen vom Kunden gefordert und wertgeschätzt werden. Ziemlich viel und sehr, sehr, was soll ich sagen, auch provokativ. Was sagst du? Also erstmal von der Provokation, ich will nicht sagen, leben wir, aber um heute in dieser Aufmerksamkeitsökonomie gehört und gegebenenfalls verstanden zu werden, muss man laut schreien. Und da wir beide unseren Hörern keine laute Lautstärke zumuten wollen, sondern lieber spannende Themen, sind wir provozierend. Wir sind so ein bisschen Marktschreier in diesem Bereich. Marktschreier, genau. Also Regionalität hat mich vor vielen, vielen Jahren schon bewegt, weil es parallel eigentlich zu Bio quasi in einer Art und Weise, ich will nicht sagen gestresst, sondern getrieben und auch im Marketing verwendet worden ist, die heute, würde man sagen, sogar mehr Verbreitung hat als Bio selbst. Ich würde sogar sagen, dass mehr Produkte angepriesen werden, beziehungsweise dass größere Mengen über das Schlagwort Regionalität verkauft werden wie über Bio. Wissen tue ich es nicht, aber mein Gefühl. Dazu kommt noch dieses Wort, was so ein bisschen drunter subsumiert wird, Saisonalität, was unglaublich stark gestresst wird. Und jetzt, um beide mal auf den Punkt zu bringen. Regionalität, als ich angefangen habe, mich damit zu beschäftigen, dachte ich, na okay, das ist der Bauer nebenan, das ist der, ich sage mal, 5 bis 10 Kilometer Radius. Vielleicht sind es 20, wenn ich weit fahre. Dann kam diese Regionalität wie Ländergrenzen, aber nicht Deutschland, sondern eher Bundesländergrenzen, was auch heute, wenn ich jetzt die Regionalsiegel anschaue, gelebt wird. Ob ich jetzt an der Grenze wie ich zum Beispiel von Bayern, Bad Württemberg und Hessen lebe und de facto eigentlich Regionalität alle drei betreffen würde, interessiert niemanden. Merkt man aber auch schon, ich sage nicht Schizophrenie, aber der Widerspruch, der in dem Wort Regionalität liegt. Dann kam die Deutschland, also made in Germany, was ja eigentlich so ein Stück weit, ich sage mal, der Ursprung von Region und weltweit gesehen würde natürlich auch nicht Bayern oder Odenwald gesehen, sondern made in Germany. Und dann kam der Moment, als klar geworden ist, wir sind eigentlich auch nicht mehr Deutschland, wir sind eigentlich EU, weil in der EU die Gesetzgebung für zum Beispiel die Tierhaltung relativ, also die Gesetzgebung ist einheitlich, die Umsetzung vielleicht nicht ganz so. Deswegen ist die Europäische Union eigentlich auch eine Region. Und in diesen drei, ich sage mal, oder vier verschiedenen Dimensionen sehen wir schon, wie schwierig es ist oder beziehungsweise eigentlich unmöglich, da eine Logik reinzubekommen, die von der Endkundin auch noch verstanden wird. Und parallel und da sieht man bei Saisonalität Ähnliches. Ich will da nur mal zwei Themen rausgreifen. Es gibt so Saisonkalender und dann wurde mir von meiner Mutter schon erzählt, vor 20 Jahren, ehrlicherweise war das damals auch noch wirklich so. Ja, Tomaten gibt es halt nur von Juni bis September oder so. Und Äpfel gibt es im Herbst und vielleicht einen Blumenkohl dann und dann. Heute ist es so, dass die Saisonalität ist beinahe aufgehoben worden, weil es gibt ganzjährig Heidelbeeren, ganzjährig, wenn man will, Erdbeeren und so weiter. Und dann wird sich in regelmäßigen Abständen darüber aufgeregt, wie kann man nur im Herbst und Winter. Dabei ist es so, erstens mal, es wird gekauft, sonst würde es ja nicht angeboten. Also das heißt, diese ganze Saisonalität ist ein Stück weit absurdum geführt, also in der Auswirkung für die Endkundin. Aber viel wichtiger ist, dass wir durch diverse, zum Beispiel bei Tomaten ganz extrem, durch saisonverlängernde oder verfrühende Maßnahmen, die ackerbaulich sind, die Treibhauseffekte nutzen und so weiter, massiv diese Saisons verlängere und verkürze und damit eigentlich auch die Saisonalität ad absurdum führt. Und dazu kommt noch, es geht ja um Hunde- und Katzennahrung, die Saisonalität überhaupt nicht umsetzen will, ein Stück weit, weil man ja ganzjährig oder relativ stabil gleiche Qualitäten haben will. Das heißt also, eigentlich will der Kunde sich gar nicht damit beschäftigen müssen, wann was reif ist oder sinnvoll oder umweltfreundlich oder wie auch immer, für die in Futter verwendet wird. Langer Rede kurzer Sinn, jetzt habe ich viel geredet. Ich finde es im höchsten Maße provokativ, beide Themen. Und wir müssen gut daran tun, jetzt das auf Hundefutter und Katzenfutter zu transponieren. Für den Kunden sieht das ja so aus, als wenn die Produkte praktisch wirklich aus der Region kommen. Was ich aber glaube, dass das gar nicht so funktioniert. Wenn ich mir vorstelle, oder das kannst du am besten beantworten, wenn ich jetzt eine Charge Hundefutter haben muss, da muss ich ja auch eine bestimmte Menge an Fleisch haben, eine bestimmte Menge an Schlachtfleisch als Beispiel und auch eine ganze Menge an Getreide oder an Kartoffeln und an zusätzlichen Stoffen, die jetzt mit ins Futter kommen. Wenn ich die alle aus der Region holen will und ich bin ein Futtermittelhersteller, der meinetwegen eine große Anzahl von Hund- und Katzenfutter herstellt, wie will ich das von der Regionalität her alles abdecken? In meinen Augen will das nicht funktionieren. Es wird noch komplizierter, als du denkst. Und zwar, weil ich mich intensiv, ich war bei einem großen Futtermittelhersteller im Odenwald beschäftigt und ich habe dann geglaubt, irgendwann, nachdem dann irgendwie Bayern durch die Gassen getrieben worden ist, ja, wir machen jetzt Odenwald. Kein Mensch hat Odenwald gekannt. Dann habe ich gesagt, okay, dann sagen wir einfach und schlicht, wir als Firma, und jetzt wird es interessant, wir als Firma kommen aus dem Odenwald. Das heißt, alles um uns herum ist ja regional. Also der Vertrieb ist regional. Und damit wird verwechselt das Rohstoffsourcing auf der einen Seite, also woher kommen die Rohstoffe, wo wird es vertrieben und wem wird es verkauft? Und spätestens, als ich die Herausforderung hatte, und jetzt wird es echt tricky, zuerst in Europa, dann weltweit, es kam Asien dazu, Südamerika und so weiter, auf einmal ist diese Regionalität, dieser Ansatz noch mehr absurd geworden, weil de facto eigentlich weder im Rohstoffsourcing, wir mussten ja immer dieselben Qualitäten anbieten, noch im Vertrieb auch nur der Ansatz, der Hauch einer Regionalität möglich war. Wie denn auch von den Mengen her alleine? Unmöglich. Das geht doch gar nicht. Vor allem ist es ja auch so, dass du ganz bestimmte Produkte hast, die nur zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt wachsen. Der Punkt ist, dass weltweit immer irgendwas wächst. Also Erdbeeren und so werden weltweit immer irgendwann reif. Weltweit? Weltweit, genau. Also vielleicht mal ein Deep Dive machen. Ich habe mich intensiv mit Marken, wie es jeder von uns macht, der im PET-Bereich tätig ist, mit Start-ups, die behaupten, dass sie regional sourcen. Und was mich auf die Palme bringt, Joey, also wirklich auf die Palme bringt, ist so die Aussage, ja, womöglich und überwiegend holen wir regional Rohstoffe. Das ist so nicht nur biegsam wie noch was, sondern es ist einfach auch, ich sage mal, Verbraucherverdummung. Woher soll der Kunde jetzt wirklich wissen, was bedeutet das? Du hast vorhin Wasserbüffel, Känguru und Pferd genannt. Ich habe bei Pferd sogar letzte Woche einen Ursprung Uruguay gesehen, Uruguay, Mexiko. Also die Leute wollen ohne Ende Pferd. Also viele Leute wollen Pferd, nicht alle. Und es wird meistens nicht mehr, in Deutschland sowieso schon lange nicht mehr, Italien auch nicht, Rumänien, na okay. Auch nur einer wüsste, wie in Mexiko oder Uruguay mit Pferden umgegangen wird, geschweige denn, wie da sogar geschlachtet wird, würde keiner mehr dieses Pferdefleisch wollen. Aber hier wird gesagt, na okay, ich will für meinen Hund Pferd. Von Region kann da gar keine Rede mehr sein, auch nicht von Saisonalität, sondern es ist mehr so eine Art von, ist mir eigentlich vollkommen egal. Und dazu kommt natürlich noch, und das muss man schon auch bei der Regionalität noch mit hineinnehmen, die Transportwürdigkeit von Produkten. Was ist Transportwürdigkeit? Wenn du einen Container hast, einen 40-Fuß-Container mit 25 Tonnen Inhalt, dann wenn der nur 5.000 Euro kostet, weil halt die Rohstoffe irgendwie nicht mehr wert sind, aber die Fracht 5.000 Euro kostet, dann hast du 100% Kostenaufschlag. Wenn du natürlich dann das Produkt, weil es so selten ist in Deutschland, für 15.000 oder 20.000 Euro verkaufen kannst, machst du immer noch einen Gewinn. Wenn aber das ein Commodity ist wie vielleicht Knochenmehl oder sowas, was bei uns auch eher nur Abfall ist, dann ist das überhaupt nicht würdig zu transportieren. Das ist die monetäre Seite. Das andere ist die CO2-Seite. Und das erste ist viel, viel wichtiger, weil die CO2-Seite ist relativ unwichtig geworden, seitdem wir megagroße Transportschiffe haben, Containerschiffe, die tausende von Containern sehr, sehr effizient rund um die Welt bringen, auch relativ schnell. Und dadurch ist es eben möglich, auch aus Südamerika Pferdefleisch hier zu importieren. Also lange Rede, kurzer Sinn, es ist ein extrem komplexes Thema und eigentlich müssten wir eine Liste haben, Joey, fällt mir jetzt gerade so ein und auf, eine Liste mit allen Rohwaren, hätte ich eigentlich machen müssen, die nicht in Deutschland, gar nicht oder nicht saisonal sind. Und diese Liste gehen wir durch und zu jedem einzelnen Rohstoff, vielleicht gibt es ja Hörerinnen, die uns die Frage nachher stellen und gesagt haben, dann mache ich das gerne und zu jedem Rohstoff mal schreiben, wo ist eigentlich Saison, wo ist eine Region und was ist eigentlich kritisch oder nicht kritisch bei diesem Rohstoff. Wäre total spannend vielleicht. Auf jeden Fall, wir können ja auch die Liste gerne in die Show Notes stellen, dass da dementsprechend, die angeguckt werden soll, kann. Oder wir machen ganz einfach ein kleines Online-Interview, wo die Leute was eingeben können. Genau. Eine Abfrage, können wir ja machen. Super. Das ist eine echt gute Sache, dass jeder kann seine Rohware, die er für wichtig hält oder kritisch reinstellen und wir behandeln diese Liste beim nächsten Mal. Jetzt ist das natürlich mit dem Fleisch, wie du gerade gesagt hast, ein Pferd, ich überlege gerade, ich weiß es wirklich nicht. Ich habe selbst früher Pferde gehabt und ich habe so viel geritten und gemacht und getan und ich liebe Pferde, gar keine Frage. Aber wo wird denn hier in Deutschland Pferd als Nutztier für die Schlachtung gezüchtet? Das gibt es gar nicht. Es gibt an den Pferden den Äquidenpass, das weißt du natürlich, ist klar. Und den Äquidenpass musst du ja einmal ankreuzen, ob das ein Nutztier ist oder ob es nachher zum Abdecker kommt. Und wenn du das einmal angekreuzt hast, ist das in der Regel nicht mehr änderbar. Nutztier ist das Nutztier. Wenn du das einmal nicht mehr willst, dann wird das abgedeckt. Also zum Abdecker gefahren. TKV hat man früher gesagt, Tierkörperverwertungsanstalt. Und es gibt definitiv überhaupt keine Pferdemäster. Es gibt Pferdemetzger, wobei die gibt es fast nicht. Und wir haben überhaupt keine Kultur, die heißt, gewisse Teile vom Pferd sind eine Delikatesse oder werden hier besonders gewertschätzt. Gibt es überhaupt nicht. Im Gegenteil. Deswegen die allermeisten Pferde, die hier geschlachtet werden, werden zum Abdecker kommen. Und zwar auch, weil ein extrem hoher Einsatz von Medikamenten erfolgt, um die Pferde so zu halten, wie wir sie nutzen. Also leistungsmäßig oder sonst wie. In Rumänien oder in Mexiko oder in Uruguay gibt es natürlich große Anzahl von Pferden, die entweder wild oder semi-wild sind und die natürlich auch nicht behandelt werden und die dementsprechend leichter die Nebenstromprodukte zu uns transportiert werden können. In Italien gab es das auch mal, aber ist inzwischen auch immer weniger. Und letztendlich ist es so, dass das eigentlich dann ich will nicht sagen Wildpferde sind, aber Pferde, die eigentlich nicht von Menschen vorher so massiv genutzt worden sind. Okay. Jetzt aber, wenn der Verbraucher, wenn er das so mitbekommt, Markenversprechen, er muss es ja glauben, dass das so ist. Und viele glauben das ja auch und stellen sich dann wirklich auch vor, dass das eigentlich eigene Werke sind, die eigene oder bessere Rohquellen haben, Rohwarenquellen, schwieriges Wort gerade, um dann dementsprechend das herstellen zu können. Oftmals sind es ja auch OEM-Produkte, Private Labels, was die meisten ja gar nicht wissen. Das wird dann irgendwo in der großen Manufaktur irgendwo zentral hergestellt, vielleicht gar nicht in Deutschland, und wird aber dann hier einfach nur vertrieben als Marke. Das ist doch im Grunde genommen Augenwischerei. Das ist doch dann letztendlich Marketing nur. Ja, also man muss dazu sagen, Kirch im Dorf lassen bedeutet, wenn man jetzt sich wirklich mal die kleinen Marken anschaut, die behaupten manchmal Sachen, die nicht haltbar sind, weil ich habe schon mehrfach Mails auch hingeschickt als Verbraucher und gefragt, was versteht ihr unter Regionalität und so, und dann kommen irgendwelche Wischiwaschi-Aussagen. Also ich will nur ein Beispiel geben, wir haben in Aschaffenburg bei mir um die Ecke einen Schlachthof gehabt und der wurde eingestellt aus tierschutzrechtlichen Gründen. Und zwar von jetzt auf gleich. Wenn da jetzt jemand gesagt hätte, ja von Aschaffenburger Schlachthof hole ich mir die Sachen, dann kann er sich in die Haare schmieren, weil es gibt ja keinen Schlachthof mehr. Kann er nur noch aus Würzburg oder wo auch immer herholen. Also vernehmen wir das ganz offen, das ist sowieso Augenwischerei. Bei großen Firmen wird das noch manchmal vor allem im Rahmen der Sustainability Reportings genannt, so nach dem Motto, ja vorwiegend Regionalität. Und dann kommt eben und dann wird es echt kritisch, gesagt, ja okay, wir holen den Weizen, es gibt keinen Weizen mehr in Hundefutter, fast nicht mehr. Den Mais, na okay, es gibt schon noch Mais, aber es gibt immer weniger regionalen Körnermais-Anbau. Je nach Region gibt es den schon, natürlich, aber es ist jetzt das meiste Silomais. Sehr, sehr viel Körnermais wird importiert. Und dann wird es auch schon dünner. Was will man denn regional noch sourcen, was in dem modernen Hundefutter drin ist? Kartoffeln. Ja, nee, Kartoffeln, das geht deshalb nicht, weil, also kann sein, dass du glücklicherweise neben einer Kartoffelverarbeitung sitzt, aber Kartoffelverarbeitungen sind extrem dezentralisiert, also auf eine Firma hin, auf einen Verarbeitungsbetrieb hin und wenn du da eben 500 Kilometer weit weg sitzt, dann sag du mir mal, ist das dann noch regionales Sourcing von Kartoffeln? Also aus meiner Sicht nicht. Kommt drauf an, wie ich jetzt Regionalität definiere. Und dann kommt noch was anderes hinzu, wenn du dann wirklich, ich gebe mal ein Beispiel, Süßkartoffeln, dann wird jetzt gesagt, die Süßkartoffel, die wächst ja dank dem Treibhauseffekt, haben wir im anderen Podcast schon mal gehabt, inzwischen in Bayern. Ja, das stimmt. Aber ein normaler Hundefutterhersteller ist überhaupt nicht in der Lage, eine frisch vom Feld geerntete, geschweige denn das ganzjährige Verfügbarkeit, Süßkartoffeln zu schälen, zu reinzuhacken und dann in frischer Art und Weise ins Futter reinzupacken. Kann man alles total vergessen. Dass natürlich es einzelne Leute gibt in München oder in Hochburgen, einfach von Hamburg oder so, dass dann einzelne Firmen gibt, die wirklich vom Großmarkt quasi Dinge kaufen. Aber auch wieder, Großmarkt bedeutet überhaupt nicht, dass das, was da gekauft wird, im Umkreis von 50 Kilometer gekauft wird, sondern Großmarkt muss jeden Tag alles anbieten, egal wie und woher es kommt. Also ich glaube, dass das komplett überholt ist als Werbeaussage im Hundefutter sowieso. Außer, außer Joey, du hast noch deinen Metzger um die Ecke, der selbst schlachtet und der dann eben seine Tiere 20 Kilometer weit vom Bauern holt. Das ist noch gelebte Regionalität. Aber wie viel kann der für ein Hundefutter in Mengen liefern, dass der auch wirklich ein Unternehmen damit bedienen kann? Kann man vergessen. Ich wollte in meinem, in meinem jugendlichen Übermut, wollte ich gerade sagen, nee, es ist eher so eine Naivität gewesen, vor vielen Jahren mal eine App entwickeln, die erlaubt, dass der Schlachter, also der Metzger, der noch selbst schlachtet, quasi in der App reinstellt, wie viel Innereien er hat oder nichtverkäufliche Produkte von einem Schlachtprozess und dann könnten die Hundehalterinnen in der Umgebung über die App das Buchen, Kaufen, Bezahlen und der Metzger legt es nur noch schon vorbereitet hin und wird abgeholt. Eigentlich ein super geiler Case, ja, aber es gab keine Metzger mehr, die selbst schlachten. Und ganz offen, das wird auch nicht mehr passieren. Also kann man vergessen. Also es wird keine Mengen geben, Joey. Selbst das würde doch wahrscheinlich ein Problem sein mit den Veterinärämtern. Was jetzt, wenn es vom Metzger weggeht, okay, hat der Metzger nichts mehr mit zu tun. Dann ist es deine eigene Verpflichtung, damit gut umzugehen. Ja, die Frage ist, das ist eine sehr interessante Frage, übrigens rechtlich gesehen, und ich habe mich damit beschäftigt, habe keine rechtssichere Antwort bekommen, aber der Übergang, der Gefahrenübergang von Lebensmittel zu Kategorie 3, also sprich zu Hundefutter, ist in dem Moment, wenn der Metzger die Tüte loslässt und der Käufer die Tüte annimmt. In dem Moment ist der Gefahrenübergang und deswegen, das wäre auch machbar, dann stellt sich noch die Frage der Mehrwertsteuer weiter. Aber grundsätzlich ist das alles theoretische Fragen, weil es gar nicht mehr stattfindet. Ja, genau. Es findet nicht mehr statt. Wir haben das hier gehabt, eine ganze Zeit lang. Tatsächlich, da habe ich auch Fleisch geholt, habe ich gerne mal Herzen geholt, frische Herzen. Und die waren dann 2-3 Stunden vorher geschlachtet worden, die Tiere. Und die Herzen waren teilweise noch warm. Also, das war wirklich frisch. Aber die sind dann wieder eingestellt worden, das darf der nicht mehr. Er konnte hinterher auch nicht mehr sagen, wo ist denn das hingegangen. Ist das direkt irgendwo in den Imbiss gegangen oder sonst irgendwas? Was haben die mit den Herzen gemacht? Also, es gibt es nicht mehr. Naja, okay. Ich glaube, ein wichtiger Punkt, den du angeschnitten hast am Anfang, im Intro, ist die Differenzierung, weil wir wissen, dass viele Firmen oder Marken davon leben, dass sie zum Beispiel Regionen abbilden, Italien, Neuseeland oder keine Ahnung was, Schweiz. Andere leben davon, dass sie gewisse Welten aufbauen, also funktionale oder schöne, heile Welt, würde ich sagen. Alles richtig, letztendlich handeln wir eigentlich mit Nebenstromprodukten. Also das sollte das Ziel sein. Und wie diese Nebenstromprodukte anfallen, ist eigentlich sekundär, sofern sie transportwürdig sind und dann auch zu einem hochwertigen Hundefutter verarbeitet werden können. Deswegen eigentlich ist das obsolet. Also Regionalität ist aus meiner Sicht überholt. Wenn wir eine artgerechte und nachhaltige Ernährung anstreben, glaubst du denn, dass regionale und saisonale Zutaten sowie alternative Proteine wie Insekten realistischerweise eine Rolle im Hundefutter der Zukunft spielen könnten, weil wir ja die Nachhaltigkeitsziele haben und auch dort abgebildet sein, sollte das nach Möglichkeit die Produkte aus der Region kommen? Ist das ein Wunschdenken? Also dazu folgendes, es gibt, das wissen bestimmt manche Zuhörerinnen, es gibt inzwischen einige Ansätze, Insekten auf landwirtschaftlichen Betrieben dezentral zu produzieren. Ein super Ansatz grundsätzlich. Ich war und bin auch davon begeistert. Alleine schon die Tatsache, dass jemand den Mut aufbringt, das so zu machen. Ich sag mal, 50, 100 Jahre hat jeder für vollkommen normal gehalten, dass der Bauer nebenan einen Bauantrag stellt für einen 1000er Maststall oder einen 30.000er Hennenstall oder sonst was. Und heute kann er einen Antrag stellen für die Produktion von Insekten, Millionen von Insekten zu halten, um dann eben keine Ahnung, jeden Monat 5 Tonnen Insektenlarven zu verkaufen. Super Sache und das Tolle dabei ist, auch dezentral machbar. Aber jetzt kommt die Regulation. Die Regulation. Wie werden die geschlachtet? Wie werden die verarbeitet? Wie werden die hygienisiert? Wie kommen sie dann zu der eigentlichen Futtermittelproduktion? Und natürlich auch, was kriegen die überhaupt zu fressen? Ich will jetzt nicht kompliziert werden. Ich will nur sagen, du hast vollkommen recht. Das ist eine super Sache. Dasselbe gilt übrigens auch für Algen, für Pilze. Da gibt es ganz neue Ansätze, die wieder dezentral, ich will nicht sagen regional, aber dezentral ablaufen können. Dass dann natürlich trotzdem die Futtermittelproduktionswerke zentralisiert sind oder zentral eben so groß sind, das liegt vor allem, du kennst mein Credo, an der Tatsache, dass wir immer mehr oder beziehungsweise die letzten Jahrzehnte nur auf extrudiertes Futter Wert gelegt haben. Extrudiert erzeugt dann wahnsinnshohe Kosten in der Investition. Bedeutet große Werke. Und im Nassfutterbereich eben auf Dosen, was auch wiederum große Werke bedeutet. Wenn wir hinkämen für eine dezentrale Proteinproduktion und eine dezentrale Futtermittelproduktion in kleinen Einheiten, das würde einen Gewinn für alle bedeuten. Das würde aber zum Beispiel auch Startup-Unternehmen in diesem Bereich, Tierfutter, Hundefutter und Katzenfutter, eine Möglichkeit eröffnen, zu sagen, okay, wir produzieren wirklich nur in kleineren Mengen, aber damit dann wirklich regionale Produkte. Ich denke mal jetzt andersrum, Bier. Ich bin ein leidenschaftlicher Biertrinker, aber nicht immer die selbe Sorte. Ich muss immer wieder probieren. Ich habe schon über 200 Biersorten durch. Darunter sind wirklich viele, viele kleine regionale Brauereien, die nur, ich wohne hier drei Kilometer von unserer Brauerei entfernt, die nur für ihre Region das Bier brauen. Und dann aber auch sagen können mit Vogelrecht, das Zeug ist hier wirklich aus unserer Region. Das ist Regionalität. Ja, der Hopfen auch? Ich glaube nicht, dass da oben Hopfen ist. Das glaube ich auch nicht. Ich glaube auch, dass sie den Hopfen dementsprechend nicht hier einkaufen, sondern dass der woanders eingekauft wird. Also wir haben zumindest einmal 95 Prozent Regionalität. Das könnte auch widerlich sein. Wo kommt der Strom her? Der Punkt ist, dass wir in einer sicherheitsorientierten Welt leben, in der es Massenprodukte gibt. Warum ist McDonald's so unglaublich erfolgreich? Neben der Tatsache, ich mache jetzt keine Werbung, ich sage nur, ein Erfolgsfaktor von diesem Laden ist eine totale Standardisierung. Du kannst weltweit, es gibt den McDonald's Preisindex, der wirklich sagt, weltweit, also die Inflation oder die Lebenshaltungskosten werden in den Regionen danach gewichtet, wie viel der Burger kostet, wie viel der Hamburger kostet. Und die Standardisierung führt dazu, dass egal wo du hingehst, du immer ein sicheres, gleichschmeckendes Hochwert, also hochwertig kann man jetzt streiten, aber von der Qualität her gleichbleibendes Produkt bekommst. Und bei Hundefutter ist es so, dass es eigentlich überhaupt keine Rolle spielen würde. Ich sage gar nicht, dass man schlechte Qualitäten verkaufen kann oder tolerieren muss oder so, aber aus verschiedenen Rohstoffen kann man verschiedene Futtermittel kreieren, die dann aber trotzdem eine hochwertige Ernährung generieren. Der Aufwand dafür, und das ist die entscheidende Aussage, wird aber aktuell überhaupt nicht gewertschätzt, weil es viel billiger ist, in großen Firmen große Tranchen zu produzieren, die dann billig in die Fläche vertrieben werden. Also die Wertschätzung müsste, und deswegen habe ich gesagt, gefordert und wertgeschätzt werden, müsste vom Endkunden erfolgen. Wenn das passiert, dann haben wir eine echte Chance auf eine Transformation. Dann wird das ja einteoretisch aber nur im Premiumfoodsektorbereich möglich, wo eigentlich nur 15 bis 20 Prozent der Hundehalter sich bewegen. Der Rest nimmt ja das Mainstream-Futter vom Preis-Leistungs-Verhältnis her und auch von dem, was drin ist. Damit es richtig rüberkommt, ich bin auch dankbar, dass es Firmen gibt, die sich diesem Mainstream-Futter oder diesem Economy-Bereich angenommen haben. Die haben jahrelang ein bisschen Probleme gehabt in der Vermarktung, weil es wurde negiert. Jetzt mit der Inflation und dem Preisdruck usw. sind die wieder stärker in den Fokus gekommen, weil, und jetzt kommt eine wichtige Aussage, diese Standardisierung auch dafür sorgt, dass unsere Tiere, dass ihnen eigentlich nichts wirklich fehlt. Das ist total wichtig, weil wir haben eindeutig das Ziel, allen Hunden soll es so gut wie möglich gehen. Und Katzen auch. Ein günstiges, billiges Futter ist ja nicht per se immer schlecht, sondern es ist so, dass zuerst mal, wenn es ein Alleinfuttermittel ist, die Nährstoffe angeht, ist eigentlich auch in einem billigen Alleinfuttermittel nahezu alles drin. Stiftung Warentest beweist es ja immer wieder, dass diese günstigen Alleinfuttermittel besser sind als hier Ruf. Aber, jetzt kommt ein großes Aber, wenn wir nur noch das hätten, dann wären wir ja im Sozialismus oder im Kommunismus. Wir wollen ja und haben ja auch unterschiedliche Ansprüche, die sich in einem breiten Angebot widerspiegeln und dieses Angebot würde auf jeden Fall bereichert werden, wenn es so einen dezentralen Ansatz gäbe, der dann auch wirklich authentisch regional wäre. Aber, wenn ich mir das jetzt angucke, wenn ich mir die Werbung angucke, die so auf den Futterdosen drauf ist oder aber du gehst irgendwo und guckst in die Zeitung rein, Hundezeitschriften oder wo auch immer, du wirst ja wirklich totgeschlagen mit, wir sind die Besten und wir bieten das, wir bieten das, wir bieten das. Das ist ja ein Marketing, eine Marketingmaschine, die dort losgetreten wird und der Kunde hat ein Tier, was eventuell eine, ja, entweder es ist zu dick, wir haben ja über 50 Prozent adipöse Hunde in Deutschland oder aber es hat eine Allergie, es hat ein Futtermittel Unverträglichkeit, eine atopische Dermatitis oder es hat eine exokrine Dermatitis und oder Otitis und dann suchen die nach Futter und die suchen ja fast alle dann plötzlich nach Getreidefrei, die suchen nach exotischen Fleischen ja, weil halt mein Hund verträgt ja nichts mehr, ich muss eine andere Fleischsorte haben und automatisch greift man zu Känguru Strauß, Büffel und Co und dass das natürlich nicht in Deutschland produziert wird in der Größenordnung dürfte dann jedem Verbraucher eigentlich klar sein. Nein, der letzte Satz nicht, das glaube ich nicht. Also, dass es dem klar ist Das Wunschdenken des Verbrauchers das ist ja regional, das wird hier schon regional hergestellt und wenn der das verspricht, dann ist das auch so Also ich habe jetzt eine Reportage letzte Woche gesehen, in Indien riesige Wasserbüffelherden die müssen ja auch irgendwann mal geschlachtet werden und da fallen riesige Mengen an Fleisch an, die auch sehr billig weltweit exportiert werden in Italien gibt es die Mozzarella Wasserbüffel, die auf irgendwelchen zum Teil auf alten Mülldeponien weiden und so Wasserbüffel sind extrem haben keine Anforderungen an die Umwelt quasi, außer dass sie wahnsinnig viel CO2 emittieren, Methan emittieren Also es gibt schon gute Gründe, diese Produkte und Känguru ganz offen und direkt, also da wird die Überpopulation in Australien abgeschossen aus dem Hubschrauber heraus mit Schrot und klingt jetzt hart und martialisch, aber es wird genau so gemacht, da rennt keiner mehr sitzt keiner auf einem Aufsitz und schießt da einzelne Tiere raus Es gibt viel zu viel, das ist wie eine Ratte, wie eine Plage und natürlich fällt dieses Fleisch an, weil auch gar nicht so viel gegessen wird, wie da getötet wird Also man muss immer dazu sagen, irgendwie macht es ja auch Sinn, dass ein Protein irgendwann erzeugt worden ist, auch wieder eine weitere Verwertung findet und Kamelfleisch ist auch sowas, es gibt ja auch gigantische Kamelherden in Australien, die sind ja eine Plage da und die werden auf riesige Schiffe verladen, wo Zehntausende von Kamele drauf sind und werden dann zu, im mittleren Osten, zu großen Schlachthöfen gefahren, wo sie dann massenhaft geschlachtet werden und die Besten werden noch zu Brennkamelen. Also wir haben eine weltweite Fleischindustrie, die ist bestens organisiert, die allokiert wirklich, so ähnlich wie bei Pferden auch, die allokiert die Tiere dahin, wo sie noch irgendwelche Gewinne bringen Aber dann ist es doch das, was dem Kunden, dem Verbraucher, dem Hundehalter assoziiert wird in der Werbung, ist doch dann eigentlich unwahr Insofern diese Werbung aussagt, dass das alles regional ist total. Ich glaube allerdings, dass das gar nicht so weit kommt, also die werden gar nicht so weit kommen müssen, dass da regional draufsteht, sondern der Schmerz der Kundin ist so groß, dass sie gar nicht mehr fragt, was da eigentlich drin ist, sondern eigentlich nur sagt Gib mir irgendwas, was hilft. Absolut, das ist auch genau so ist es. Der Kunde, der Painpoint, also der Schmerzpunkt ist wirklich so hoch. Hilf meinem Tier und hilf auch mir, weil ich kann nicht mehr und wir können nicht mehr. So und dann wird da nicht mehr drauf geguckt. Aber das ist ja dann an sich letztendlich, wir reden über Nachhaltigkeit, dann ist das ja der Nachhaltigkeitsfeind. Ja und nein. Also ich weiß jetzt, für die Kunden, für die Höheren mag das jetzt widersprüchlich sein, was ich jetzt sage. Also um in dem Beispiel der Kängurus zu bleiben, ich könnte auch jedes andere Tier Art nehmen. Übrigens, ich kann auch Lämmer nehmen. Lämmer, Neuseeland, Australien. Also diese Lämmer werden ja anyway geschlachtet. Übrigens, by the way, das sind auch Lämmer, aber auch viele Alttiere. Also das, was da unter Lamm läuft, das sind auch ein oder zwei alte Tiere. Und Böcke und so weiter. Aber unabhängig davon, die werden ja sowieso geschlachtet und dann ist das Fleisch da. Und was soll man jetzt mit dem ganzen Fleisch machen? So viele Hunde gibt es in Neuseeland nicht. Also, dass man das exportiert, ist total logisch. Und auch letztendlich zielführend und auch nachhaltig, weil eben die Transporte so wenig CO2 emittieren, dass das Fleisch, was drin ist, unter CO2-Gesichtspunkten, besser in Europa oder in den USA zu Hundefutter verarbeitet wird, als da unten vor sich hin zu gammeln. Klingt jetzt hart, aber das ist auch Fakt. Und ich meine, ich will jetzt nicht die ollen Kamellen rausholen oder so, aber wir haben natürlich auch die Herausforderung, dass gerade die Tierarten, also wenn wir hier in Deutschland und Europa schauen, wie Huhn, Pute und Rind eigentlich schlechter gehalten werden, als die Kängurus in Australien und als die Wasserbüffel in Indien und als die, ich sag mal, Wildpferde in Mexiko. Bis zu dem Moment, wenn sie geschlachtet werden. Das ist meistens der Punkt, wo sich die Spreu vom Weizen trennt, wo dann das Tierleid beginnt und auch endet. Und wir tun gut daran und ich weiß nicht, das ist kein Fazit, sondern so ein Zwischenmeilenstein. Also wir tun gut daran, uns sehr gut zu überlegen, wie wir Proteine, weil weltweit werden Proteinemangelware, also die sind jetzt schon immer im Mangel, also fleischliche Proteine, und werden in Zukunft mit dem zunehmenden Fleischhunger der Welt auf acht oder zehn Milliarden Menschen hochgehen und davon sind aktuell zwei bis drei Milliarden haben permanenten Zugang zu Fleisch und können, wenn sie Geld haben, sich das kaufen. Aber es gibt ja noch Milliarden von Menschen, die alle auch Fleisch wollen. Vielleicht die Inder jetzt nicht, aber auch in Indien wächst der Fleischkonsum. Auch wenn man glaubt, das wären da alle Vegetarier. Nein, es sind ja nicht alle Vegetarier, sondern es ist ja tatsächlich so, dass wenigen sogar oder es gibt eine größere Menge, denen gar kein Fleisch zur Verfügung steht. Die müssen auf alternative Proteinquellen zugreifen. Da gibt es ja auch ganz viele Berichte drüber. Ja, in China, da gab es ja Jahrhunderte immer wieder große Hungersnöte. Die haben eine Feldproduktion, die natürlich alles andere als Fleisch beinhaltete, was dann die Grundnahrungsmittel Reis oder Kartoffel oder anderes ausgemacht hat. Kartoffel, nicht Mais vielleicht noch. China hat vieles im Interesse der Wohlstandsmährung unternommen, wahnsinnig viel unternommen, um zum größten Schweinefleischproduzenten der Welt zu avancieren und auch im Geflügelfleisch. Was will ich damit sagen? Der Fleischhunger der Welt wächst und wir haben jedes Jahr höhere Fleischproduktion weltweit. Jetzt kommt ein Punkt, der vielleicht auch den Höheren noch nicht so klar ist. Es gibt überhaupt keinen Markt auf der ganzen Welt, den ich bis jetzt kennengelernt habe, der eine bessere Produktverarbeitung hat wie Deutschland und Teile der EU. Kein einziger Markt. In den USA werden noch große Mengen an Nebenstromprodukten, die hier schon wertvoll weiterverarbeitet werden, deponiert, verbrannt, also wertvolle Teilstücke vom Fleisch, weil sie keinen Supply Chain haben, keinen Wertstrom, der bis zum Hundefutter oder zu einem anders gearteten Weiterverwertung führt. Deswegen glaube ich schon, dass wir gut daran tun und sehr genau zu überlegen, wo in der Welt gibt es Proteine, die wir hier verwenden können. Dazu gehört natürlich auch Insekten. Abschließende Frage. Eine dezentrale Produktionsstruktur könnte doch dann helfen, Transportwege zu verringern und lokale Rohstoffe besser zu nutzen. Bedeutet, kleinere regional verteilte Werke könnten doch letztendlich dazu beitragen, dass dann Futtermittelhersteller viel flexibler und unabhängiger von globalen Lieferketten werden, oder? Ja und nein. Das unterstellt, dass die globalen Lieferketten, wenn sie abgerissen werden, zu einem Stillstand der Produktion führen. Das mag bei Chips, bei Mikrochips der Fall sein oder bei speziellen billigen oder auch teuren Medikamenten oder was auch immer. Aber bei Futtermitteln, bei Commodities gibt es diesen Abriss nicht. Du erinnerst dich, als vor zwei oder drei Jahren der Ukraine-Krieg begonnen hat, hat man ganz große Angst gehabt, dass weltweit Getreide knapp wird. Es wurde zu keinem Zeitpunkt wirklich knapp. Im Gegenteil. In dem darauffolgenden Jahr war der größte Profiteur, Klammer auf, es wurde komplett anders dargestellt, von den noch möglichen Exporten aus Ukraine waren, oh Wunder, Spanien und der größte Importeur war Spanien wegen der Schweinefleisch Fütterung. Und dasselbe galt für Polen. Ganz offen, wir haben keinen Abriss der Supply Chain. Und jetzt zu deiner Frage, weil das gibt es nicht. Und große Mengen, die letzte Zahl, die ich kenne, waren 40.000-50.000 Tonnen Geflügelfleisch Importe, die für Hundefutter nach Deutschland importiert werden, aus Brasilien. Also ob die Zahl heute noch stimmt oder ob die viel größer ist, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass das substanzielle Mengen sind, die da importiert werden. Jetzt ist es so, dass das wichtigste, das hatte ich schon mal gesagt, ist die Lieferfähigkeit und dass Produkte im Schelf stehen, im Regal stehen. Das ist die oberste Maxime. Und dieser Maxime wird jedes Sourcing untergeordnet in der Produktion. Weil das Schlimmste, was du tun kannst als Hersteller, ist, nicht zu liefern. Deswegen wird alles getan, egal wie, um das zu liefern. Lange Rede, kurzer Sinn, leider sind wir noch Meilen weit davon entfernt von der dezentralen Futtermittelproduktion. Im Gegenteil, es wird eher immer zentraler, solange wir extrudieren und Dosen als den Standard ansehen. Erst wenn wir auf eine dezentrale Produktion, wie zum Beispiel Insekten oder Pflanzenproteine eingehen und dann gleichzeitig noch kleinere Firmen oder Fabriken als normal ansehen und gleichzeitig, und jetzt kommt die alles entscheidende Aussage, nicht alles, aber die viel entscheidende Aussage, wir müssen Transporte wesentlich teurer machen. Wir müssen dahin kommen, da führt kein Weg dran vorbei und das ist auch besser wie alle Regulationen der Welt. Also ein Verbrennerverbot 2035 ist totaler Blödsinn aus meiner Sicht. Man muss nur dafür sorgen, wie es in Norwegen, wie es in China ist, dass die Verbrenner überall benachteiligt werden. Die kriegen einfach keine Parkplätze mehr in den Innenstädten, sie müssen viel mehr zahlen, weil der Diesel und der Benzin viel höher besteuert wird und so müsste es bei und wenn das passiert, dann wird die Transportwürdigkeit von Produkten deutlich abnehmen und im Rahmen, da muss ich gar nicht den Kapitalismus beschreien, da muss ich einfach den gesunden Menschenverstand fordern, dann wird jeder sagen, okay, was kann ich hier produzieren, was ich hier nehmen kann und dann wird das Pferdefuhrwerk wieder en vogue, aber da wird der Siebenhalbtonner wieder rausgeholt, weil dann auf einmal nämlich die kleinen Mengen jede Woche eingesammelt werden und wieder verarbeitet. Das ist sicherlich keine Zukunft, die jetzt in 5 oder 10 Jahren da ist, ob sie jemals kommt, weiß ich auch nicht, aber dass es so nicht weitergehen kann, wie wir aktuell arbeiten, also sorry, das muss ja offensichtlich sein. Ja, aber eins dieser Nachhaltigkeitsziele ist ja, dass praktisch regional im Umkreis von 700 Kilometern, glaube ich, dass dann die Unternehmen auf solche Rohstoffquellen zugreifen sollen können. Ja und nein, also weiß nicht, welches Ziel du jetzt genau da meinst, also die
Neuer Kommentar