#19 - Hundefutter- Natürlich gut oder doch nur Marketing?
Shownotes
Ist Nassfutter automatisch gesünder? Bedeutet Trockenfutter immer industrielle Massenware? Und was heißt eigentlich „naturnah“, wenn es um Hundefutter geht? In dieser Episode gehen wir genau diesen Fragen nach – fundiert, kritisch und wie immer mit einer klaren Haltung.
Themen dieser Episode: – Die große Dissonanz: Wir essen Fastfood, wollen aber Filet für den Hund – Nassfutter versus Trockenfutter: Wer gewinnt bei Gesundheit, Kosten und CO₂-Bilanz? – Wolfsromantik versus Zuchtrealität: Was ist heute noch wirklich artgerecht? – Der Weizen-Komplex: Ökoeffizient, hochverdaulich – und trotzdem verpönt – Verpackung, Transport, Verarbeitung: Wie stark beeinflusst die Industrie unsere Entscheidungen? – Der psychologische Konflikt: Wenn das Herz gegen den Verstand gewinnt – Der Einfluss globaler Lieferketten auf die Hundenapf-Entscheidung – Warum Nachhaltigkeit nicht auf der Dose steht – aber im Napf landen sollte
Fürsorge bedeutet nicht, täglich Filet in den Napf zu legen. Es bedeutet, die Bedürfnisse des Hundes zu verstehen – und sie mit ökologischer, ethischer und biologischer Verantwortung in Einklang zu bringen. Wer das Tier liebt, denkt über den Napfrand hinaus.
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Ja, also ich will jetzt nicht überspitzt dieses eine Beispiel, aber Junkfood, Junkfood, also es ist ja so, dass McDonalds, ich bin immer wieder überrascht, bitte entschuldigen Sie, dass ich jetzt, also die Hörerin, dass ich jetzt den Namen genannt habe, Sie können auch x-beliebige andere Fastfoodketten reinnehmen, die florieren ja immer noch, sie werden ja immer noch neu gebaut und sie entstehen an vielen Ecken und Enden und so weiter.Aber offensichtlich scheint es viele Menschen, die da hinzuziehen und dort auch, und dieselben Menschen geben vielleicht oder denken sich bei ihrem Hund, der muss festes Fleisch und immer frisch und naturnah bekommen. Also Junkfood ist für den Menschen nicht naturnah und nicht wesensgemäß, wenn man so will, ja. Also wir werden dadurch satt, aber nicht mehr.Ja, herzlich willkommen hier wieder beim Grinologen Pet Panel Podcast mit Joe Rahn.Und?Und natürlich bin ich nicht alleine. Nein, mit mir zusammen ist noch, wer hier? Na, Trommelbüttel?Der Klaus, der Grinologe, der Grinologe.Genau, der Grinologe und ich, der Kynologe. Und unser Thema heute ist natürlich gut oder doch nur Marketing. Ist Nassfutter jetzt pauschal naturnah oder damit gesünder als Trockenfutter? Und wie unterscheiden sich Energie- und Ressourcenverbrauch bei den verschiedenen Hundefutterherstellerverfahren?Die Abwägung zwischen Gesundheit, Kosten und Natur ist spätestens bei der Ernährung des Vierbeiners wirklich schwer. Ressourcenverbrauch bei den Rohwaren, gerade jetzt in der Zeit mit den Schwierigkeiten natürlich auch mit Zöllen und dergleichen. Dann bei der Produktion und bei der Verpackung. Und dazu kommt noch der Transport und natürlich am Ende, wie auch immer, der Preis.Was gewinnt jetzt letztendlich hier das Rennen? Natürlich gesund. Wer Nassfutter gibt, liebt seinen.Und wer Trockenfutter füttert, spart sich halt die Mühe. Heute klären wir, was an diesem Klischee wirklich dran ist und was es kostet, wenn Liebe zum Tier auf Kosten der Umwelt geht. Wir sprechen über Muskelfleisch, Moral, Marketing und Mythen. Und über einen unschlagbaren Rohstoff. Weizen. So langweilig wie effizient, aber unpopulär wie nie. Klaus.Was heißt überhaupt naturnah?Ja, also mal abgesehen davon, dass es so viele Definitionen von Natur gibt, wie es Menschen gibt, weil Natur wird unterschiedlichst wahrgenommen. Nur mal Beispiel Wald. Also wir glauben, wir hätten einen Wald. Ich schaue da jetzt raus gerade. Es ist aber letztendlich kein Naturwald, sondern es ist einfach eine Ansammlung von gepflanzten Bäumen und so ähnlich kann naturnah Fütterung.Übrigens gibt es eine große Diskussion zwischen artgerechter und tiergerechter Ernährung und so ähnlich auch naturnah. Also was ist jetzt artgerecht, was ist tiergerecht und was ist naturnah?Also ich glaube, dass wir gut daran tun, der Natur des Tieres uns so weit wie möglich anzunähern. Und die Natur des Tieres besteht nicht alleine aus der Genetik, aus dem, was das Tier vielleicht mal war oder woher es kam.Aus dem nicht nur, wie es sich entwickelt hat und wie es für sich selber jetzt dasteht. Also ist es ein kleiner, ist es ein großer Hund, ist es ein älterer, ein junger, ist es ein weiblicher, ein männlicher Hund, sondern es geht auch darum, wie es die letzten Jahre gezogen und ernährt worden ist und an was es sich gewöhnt hat.Und so kann es zum Beispiel ein Hund, der vielleicht, wo man immer annehmen müsste, er müsste draußen rumlaufen.Und er muss dauernd rennen oder sowas, unabhängig jetzt von seinem Charakter, könnte sich auch durchaus angewöhnen, etwas ruhigeres und relaxteres Leben zu haben, wenn die entsprechende Ernährung da ist.Von dem her, naturnah ist wirklich extrem individuell und sehr schwer in einen Satz zu fassen.Ist es auch. Weil wir haben ja noch so ein bisschen dieses Thema, naturnah ist ja immer so ein bisschen diese Wolfsromantik versus Realität der Zuchtlinien, die wir heute haben.Und wenn ich mir das vorstelle, auf der einen Seite der Superhund.Der Superpredator Wolf oder Spitzenpredator, ja, den kann ich mir wirklich vorstellen.Man sieht ihn ja auch, von dem haben ja auch in Deutschland viele, viele plötzlich wieder Angst.Und dann haben wir auf der anderen Seite, ich sag mal, einen Mops oder einen Chihuahua oder eine Bulldogge.Da ist für mich so dieses, wo ich das Gefühl habe, da geht eine Schere auseinander, die wir nicht wieder zusammen kriegen.Ja, das ist so ungefähr wie, was weiß ich, was hat ein Sofa mit einem Baum?Was hat ein Baumhaus zu tun? Beides sind Rohstoffe.Also ich habe ein Bild jetzt vor Augen, was ich letzte Woche, kennt jeder von unseren Hörerinnen bestimmt auch, der größte Hund und der kleinste Hund der Welt nebeneinander.Ich müsste jetzt lügen, ich glaube, das sah sehr doggenähnlich aus, der Hund und der Chihuahua.Und letztendlich ist es so, das sind beides nicht künstliche Wesen, das ist falsch.Aber sie wären in der freien Natur weder überlebensfähig, noch würden sie existieren.Absolut, genau.Sie sind einfach da, weil der Mensch sie so wollte, wie sie sind.Und dann sind sie da und dann sollen wir und wollen wir sie bestmöglichst ernähren oder beziehungsweise das Beste für sie.Und jetzt kommt ein Momentum, Joe, was ich einfach jetzt mal teilen will.Und ich habe ja einen Haufen Kinder, das weißt du.Und ich erzähle dir jetzt keinen Schwank aus meinem Leben, aber einen Umstand, der mir immer wieder auffällt.Jeder von uns kennt den Moment, das Momentum.Also Großeltern oder Eltern mit ihren Kindern und wenn du sie fragst, unabhängig von den Kindern,was würden sie für ihr Kind tun und so und dann, ja, alles, wie viel Geld würden sie ausgeben, ganz viel,würden sie sterben für ihr Kind, ja klar, also ich übertreibe jetzt vielleicht ein bisschen,aber so in die Richtung geht das, ja, oder?Könntest du wahrscheinlich auch diese Szene.Na klar.Aber wenn du ihnen sagst, und jetzt wird es leider bitter ernst, und wenn du ihnen sagst,wissen sie was, das Beste, was sie für ihr Kind tun können, ist nicht ihnen 10, 100.000,von Euro in den Hintern zu schieben oder sie zu pampern oder sowas, sondern nicht mehrdreimal im Jahr in Urlaub zu fliegen, nicht mehr das riesenfette Auto zu fahren, sie nichtdauernd zur Schule zu fahren und, und, und, wenn du das ihnen sagst, fallen sie nichtnur aus allen Wolken, sondern sie lehnen es einfach ab.Obwohl das in Wahrheit, das wäre, was für ihre Kinder wirklich die Existenzgrundlageder Zukunft bewahrt und genau vor demselben Problem, ich habe es jetzt etwas überspitzt,aber ich meine, dafür sind wir ja der Kriterion.Der Pet-Battle-Podcast.Natürlich.Um auch die Menschen aus der Reserve zu locken und den Widerspruch zu erzwingen, wenn manso will.Es soll sich aufgeregt werden.Was reden die denn da?Und meine Frage an dich ist, Mensch, warum ist das so?Warum kommt diese kognitive Dissonanz, dieses, dieses Distortion-Feel zustande, Joe?Bitte erklär es mir.Schwierig.Ich glaube ganz einfach, dass es auf der einen Seite natürlich ein Wunschdecken von unsMenschen und auf der anderen Seite ist es die nackte Realität.Das Wunschdenken ist dann natürlich, wir wollen das Beste rausholen, aber teilweise,das ist die Krux dabei, wenn wir es wieder zurückbringen auf das Tier, wie wir vorhinschon gesagt haben, Wolfsromantik versus Realität der Zuchtlinien, es ist ja nichts Natürlichesmehr, was wir dort haben.Natürlich, Kinder sind natürlich, klar, die unterliegen natürlich auch durch, durch,durch, ich wollte schon sagen Zucht, nein, durch die Weitergabe von Genen natürlichauch Veränderungen.Aber glücklicherweise bleibt es trotzdem ein Mensch, natürlich bleibt der Hund auchein Hund, aber er ist noch lange kein Wolf mehr, ja, und wenn ich sehe, dass wir dorteine, eine Veränderung haben des natürlichen Zustandes, nämlich, dass durch Zuchtmerkmaleeine, ja, praktisch durch Zuchtlinien irgendwo natürlich nur auf Äußeres geguckt wirdoder aber auf, auf, was kann er leisten, ja, meinetwegen für einen Jagdhund oder einWachhund und dergleichen, aber es wird nicht mehr darauf geguckt, auf das Innere, ob dasnoch alles zusammenpasst und wir dann hinterher auch unsere Tiere optimal ernähren könnenmit dem, was denn zur Verfügung gestellt wird aus der Natur, was aber eventuell nichtmehr natürlich verdaut werden kann, dann haben wir ein Problem, dann haben wir eineDissonanz.Ja, also ich will jetzt nicht überspitzt dieses eine Beispiel, aber Junkfood, Junkfood,also es ist ja so, dass McDonalds, ich bin immer wieder überrascht und bitte entschuldigenSie, dass ich jetzt, also die Hörerin, dass ich jetzt den Namen genannt habe, Sie könnenauch x-beliebige andere Fastfood-Ketten reinnehmen.Die, die, die, die sind, die florieren ja immer noch, sie werden ja immer noch neu gebautund, und, und sie entstehen an vielen Ecken und Enden und so weiter.Offensichtlich scheint es viele Menschen, die da hinzuziehen und dort auch und, und dieselbenMenschen geben vielleicht oder denken sich bei ihrem Hund, der muss bestes Fleisch undimmer frisch und, und, und, und, und naturnah bekommen.Also Junkfood ist für den Menschen nicht naturnah und nicht wesensgemäß, wenn manso will, ja.Ja, also wir werden dadurch satt, aber nicht mehr.Das heißt ja auch noch lange nicht, dass, das heißt ja noch lange nicht, dass du auchbei, wir nennen es ja einfach mal Burger-Ketten, ist egal, wer es ist.Ist denn da wirklich noch Fleisch drin oder ist das etwas, was zusammengesetzt ist, wasso aussieht wie Fleisch?Also ich glaube, dass neben der Tatsache, dass die Bequemlichkeit ein riesiges Treiberim Konsum ist.Ja, und jetzt gehen wir mal dahin, was wir vorhin angeteasert haben, diese Geschichteauch.So bin ich ganz sicher, dass wir, je weniger prozessiert ein Nahrungsmittel ist, umso näheran der Natur der Verdauung ist es.Weil eine Verdauung hat immer das Ziel, Nahrung aufzuspalten, verfügbar zu machen für denKörper, für die Zellen, für die Prozesse.Da gibt es ja auch unterschiedliche Verfahren.Ja, es gibt ja das Exotat, es gibt das Kalkgepresstum, es gibt das Gebackene, auch dort wieder.Was ist es denn jetzt tatsächlich?Manchmal schließen wir damit auch Sachen auf.Also da, Stichwort Weizen.Ein gieriges, ein gieriges, ein gieriges Wort.Ich bin jetzt kein Fan von Weizen, aber man muss einfach ganz richtig betrachten, wenndu mit Weizen oder mit einem Teil, also Kohlenhydratquelle zum Beispiel, diesen verfemten Weizenaufgeschlossen, hoch aufgeschlossen dem Tier zur Verfügung stellst, können die meistenTiere damit sehr gut leben und über die Kohlenhydratquelle auch alt werden.Das ist ja, weil die, die...Die Gefahr, dass ein Tier durch Unterernährung oder Fehlernährung, man sieht das ja auchbei Menschen, Schaden erleidet, ist viel größer wie die Tatsache, dass es vielleichtan Weizen auf Dauer irgendeiner anderen Erkrankung, ich sage doch nicht mal stirbt, sondern nurüberhaupt krank wird.Lange Rede, kurzer Sinn.Ich glaube, dass wir auf der einen Seite die Natürlichkeit der Rohstoffe erhalten müssen,soweit wie möglich, und auf der anderen Seite aufpassen.Dass wir den, ich sage nicht den Hund als, jetzt werde ich provokativ, nicht als Resteverwertersehen, das ist falsch, sondern als komplementär, als parallel zu uns existierendes Wesen, wasnicht wie der Mensch ernährt werden muss, sondern mit den Produkten, die wir im Idealfallhier nicht mehr wollen oder brauchen und für den Hund ideal geeignet sind, die müssendem Hund gefüttert werden.Meine Meinung.Ja, das finde ich genauso, das unterstütze ich.Aber ich denke mal, es ist auch ein kulturelles Problem, was wir haben.Wenn wir ehrlich sind, ist das Filetstück im Napf etwas, das eher das Ergebnis unsereswestlichen Wohlstandsdenkens und natürlich auch der Werbung ist.Das bedeutet aber nicht unbedingt, dass es eine natürliche Hundernährung ist.Also, wenn ich mir das angucke, wie von unserer Seite aus, wenn wir das betrachten, der Fleischverbrauchbeim Menschen ist wieder leicht zunehmend.Und wir haben jetzt die letzten Wochen wieder ein Phänomen, das wird sich jetzt im Sommernoch zuspitzen, wo Fleisch nicht genommen wird, wo zum Beispiel auch aus religiösenGründen gar kein Fleisch gegessen wird.Und man könnte ja denken, wow, wir haben ja so viele Schweine und dann exportierenwir die 30 Prozent und alles ist gut.Wir exportieren zwar, aber wir importieren Unmengen an Fleisch, viele, viele Hunderttausendevon Tonnen und zwar Filets.Und zwar Filets.Und zwar Filets.Und zwar Filets.Weil wir viel mehr Filets und Steaks essen, als wir selber produzieren.Wir exportieren dafür andere Sachen in andere Länder.China ist jetzt nicht so möglich wegen unserer afrikanischen Schweinepest.Und was will ich damit sagen?Wir leben in einer, also noch Trump und Co. wollen das ein bisschen reduzieren oder ändern,in einer globalisierten Welt, in der Warenströme den Austausch von knappen Gütern erlauben.Und so ist es bei Hunden eigentlich auch.Also ich gebe dir ein Beispiel.Ich wurde jetzt angesprochen vor ein paar Tagen von einem großen Hundefutterhersteller,der gefragt hat, ob das Entwaldungsverbot des Gesetzes aus der EU ihn jetzt trifft undwas da für Folgen hat.Natürlich trifft das ihn, wenn er, und das wird kommen, weil wir immer weniger Schlachtungenin Deutschland haben oder in Mitteleuropa, wenn wir aus Brasilien Hühnerteile importierenoder generell.Fleisch, ja.Weil da natürlich nachgewiesen werden muss, ob diese Tiere in den letzten Jahren entwaldetenAmazonas-Regenwaldflächen gezogen oder aufgezogen worden sind.Und genau diese Sache, in diese Widersprüche laufen wir immer mehr rein.Und natürlich können jetzt die Menschen, die Halterinnen, Hundehalterinnen, die Vogelstrauß-Politikan den Tag legen und sagen, okay, was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß und Hauptsachesteht irgendwie Geflügel drauf oder so.Aber ehrlicherweise ist das genauso, wie wenn du ins Gasthaus gehst und es gibt kein Kennzeichnungsgebotfür die Herkunft in Gasthäusern, für die Fleischrohstoffe.Und ich glaube, da müssen wir hinkommen, dass diese Verantwortung wahrgenommen wird.Und dann wird die Frage, die als Überschrift über diesen Podcast heute gestellt ist, obdiesen, ich sage nicht Widerspruch, sondern den Gleichklang, die Harmonie zwischen naturnah,was das Wesen und die Herkunft des Tieres.angeht, also Hund oder Katze und auf der anderen Seite die Möglichkeiten dessen, waswir eben jetzt haben und geben können, dass dieser Widerspruch aufgelöst wird.Dazu brauchen wir mehr Informationen, Joe.Auf jeden Fall.Das ist ganz klar.Deswegen machen wir das ja auch.Wir müssen mehr informieren, denn viele Hundehalter und Hundehalterinnen sind einfach nicht richtiginformiert, suchen aber nach Informationen, sogar händeringend und saugen das in sichauf wie ein wirklich fürchterlich trockener Schwamm.Bei dem, was wir jetzt aber gerade gesagt haben, ist doch eins nicht zu vergessen.Auf der einen Seite, klar, das Ganze, jeder möchte sein Tier am besten ernähren.Es gibt aber auch Hunde, die auf veganer Diät gesünder leben als andere mit Dose oder DeluxeSteak oder was auch immer da drin ist, entscheidend ist doch letztendlich eigentlich nur der Nährstoffgehalt.Also ich würde sagen, das kommt darauf an.Ja, kann sein.Wichtig ist doch nicht, ob das Futter wie Natur aussieht.Wir haben es ganz oft, natürlich haben wir auch schon hier im Podcast besprochen.Wir haben gesagt, dass man von außen aufgucken sieht, guck mal da, da ist ein Filetstück drauf in der Werbung.Wenn ich dann hinterher aber reingucke, was in der Zusammensetzung drin ist, dann finde ich das Filetstück aber leider nicht wieder.Es ist doch wichtig, ob das gut verdaubar ist, ob es verwertet wird, ob es wirklich verbraucht wird vom Organismus.Und zwar richtig an den Stellen, wo es hingeschaut wird.Und nicht eventuell eine Dünndarm-Übersiedlung von Bakterien gibt, die dann hinterher ganz viele Probleme erzeugen.Ja, wenn ich gekochten Weizen nehme.Bevor die Hörerinnen abschalten, weil es langweilig wird oder so.Ja klar, die gibt es schon länger.Besser als ein Wildschwein.Aber die werden immer besser.Die werden immer schöner.Im wahrsten Sinne des Wortes, ich habe den ganzen Tag nichts gegessen.In dieser Podcast-Aufnahme steht es jetzt nur noch zwischen dem Essen und jetzt.Also ich will damit nur sagen, ja, diese Alternativen gibt es immer mehr.Jetzt muss ich eigentlich eins der Ehrlichkeit halber auch sagen.Als ich 2013 vegetarische Nahrung für Hunde versucht habe, salonfähig zu machen, gab es einen Punkt, der hat mich jahrelang,also viele ungerechtfertigte Vorwürfe, Shitstorms und so weiter.Ich habe alles Mögliche an mir abprallen lassen.Du kriegst dann dicke Haut, du kennst das ja irgendwo.Aber eine Sache, die hat mich immer umgetrieben.Und zwar als Tierernährer.Und zwar haben mich immer wieder Leute gefragt und die haben es auch ernst gemeint.Herr Wagner, Klaus, sagen Sie mir.Sagen Sie mir, wird mein Hund genauso alt, wie wenn ich dem die ganze Zeit Fleisch füttere?Sagen Sie mir, was für Beweise haben Sie mir, dass das, was Sie mir hier erzählen, dass Nährstoffe passen und dass alles da ist, dass das passt?Und jetzt kann man natürlich rückblickend sagen, ja, ist doch klar, so und so und so.Aber das braucht auch eine gewisse Zeit.Und jetzt, wir beide wissen das, es gibt inzwischen Untersuchungen von Tausenden von Hunden, die sogar eine bessere Physis, eine bessere Stoffwechsel.Und so weiter nachgewiesen haben.Aber dafür braucht man Zeit und natürlich auch dieses Wollen.Wir reden ja jetzt auf der einen Seite von Fleisch und von einer Alternative, eventuell von Weizen.Es hat ja auch was mit unserer Ressourcenbilanz und mit Umwelt zu tun.Nassfutter, klar, wir haben da mehr Wasser drin, das ist mehr Gewicht und benötigt mehr Verpackung.Glas.Oder Dose, ist natürlich auch klar.Wir haben wieder ein hohes Gewicht beim Transport.Und wir haben natürlich auch beim Einschmelzen hinterher beim Glas auch wieder und auch bei der Dose einen hohen Anteil an Energie, das gefordert wird.Also, ich fange mit dem letzten an.Trockenfutter, Trockennahrung.Die Futtermittelindustrie und, also so ähnlich, wie wenn du den Forsch fragst, ob man den Sumpf austrocknen soll.Ich glaube, er hat einen geringeren CO2-Abdruck.Oder die BP und Shell.Du weißt, worauf ich die alle heiße.Das ist dann in dem Fall für uns doch tatsächlich besser für das Team in der Umsetzung.Ich meine, ihr produziert ja auch etwas, was wir schminken hier im Redelungen-Podcast darüber, dass wir sagen, CO2-Abdruck, wir reden über natürlich Ressourcen, weil sie gesehen werden müssen, weil wir damit empfindlicher umgehen müssen.Um die Erde zu schonen.Ja, sorry, also von Leuten, die halt quasi on the ground.Ich kriege irgendwie das Gefühl nicht aus dem Kopf raus.Ohne Heritage.Auch die Futtermittelindustrie kann nicht ganz mitspielen.Also ohne ein Erbe, was sie verteidigen müssen.Wieder bei der Gier.Dastehen und dann natürlich auch ein neues Lied spielen.Und deswegen glaube ich, dass das ein vollkommen normales Verhalten oder auch Sicht auf die Gesellschaft darstellt.Also wir haben riesige Beharrungskräfte.Also das zum letzten Punkt.Also die Industrie wird, die große Industrie sowieso schon, ich würde definitiv kein Treiber des Changes sein.Also der übrigens, by the way, Klammer auf, wer die Zahlen, die Umsatzzahlen von Nestlé und Mars und so weiter verfolgt,der sieht sehr wohl, dass die ganz schön zu kämpfen haben.Ist nicht ganz so einfach.Also ist nicht alles nur Gold, was glänzt oder was ausschaut.Der zweite Punkt ist, trocken und nass ist eine uralte, also nicht uralte, ist eine lange Frage, die ich so beantworten will.Wenn du auf die Rohstoffseite siehst und auf die 100% quasi des Foodprints,dann sind die Rohstoffe und die Auswahl der Rohstoffe maßgeblich ungefähr 60 bis 80% des Fußabdrucks des Hundes verantwortlich.Die Rohstoffe.Also zuerst mal unabhängig von dem, wie sie prozessiert worden sind.Also wenn du ihnen ganz viel Fleisch gibst, dann ist es halt einfach so, dass der Fleisch,also ich sage das ganz plump, aber das Schlimmste, was du der Umwelt antun kannst, ist deinem Hund Barf zu geben.Wenn es dann mehrere hundert Kilo Fleisch im Jahr sind,dann ist das wirklich, dann geht das in Tonnen CO2-Foodprint, in Tonnen, also in viele Tonnen.Das ist einfach Fakt und da kann man sagen, ist mir egal oder das Fleisch würde sonst weggeschmissen oder so.Da gibt es ja viele so, ich sage mal, Gedankenketten, die dann gebildet werden,um eben diese kognitive Dissonanz aufzulösen und nicht selber an seinem eigenen Schamgefühl einzugehen.Der andere Punkt ist,dass die Dose und das Glas massiv, also ungefähr 20 bis 25 Prozent des Foodprints ausmachenund damit echt wirklich abzulehnen sind.Also eine Dose und ein Glas sind nicht zukunftsfähig unter Foodprints Gesichtspunkten.Ganz klare Aussage und wer das auch nicht glaubt oder wer da Beweise will,kann sich gerne sofort auch direkt an mich wenden, Shownotes, E-Mails schreiben.Da gibt es diverse Nachweise und der Knackpunkt ist jetzt,dass eben diese Natürlichkeit und jetzt komme ich zu dem wieder zurück,zu der Frage, ich glaube, dass eine feuchte Nahrung, die nachhaltig hergestellt worden ist,unter dem nicht weniger schlecht ist, sondern das Beste von dem, was man machen kann,nach bestem Wissen und Gewissen, nach dem Stand der Technik,dann hast du auch eine Chance, deinen Hund diese Balance zu findenzwischen naturnaher, gesunder Fütterung und trotzdem ressourcenschonend.Ja, auf jeden Fall der Weizenanbau.Also wir hatten diese Diskussion schon ein paar Mal hier,zwischen Bio und nicht Bio und so.Die Diskussion möchte ich jetzt nicht unbedingt nochmal aufgreifen.Eigentlich ist es egal.Weizen ist ein extrem ökoeffizienter, so sagt man dazu, ökoeffizientes Gut,weil er wächst in fast allen Bereichen der Welt.Es ist frei handelbar.Er hat auch Qualitäten, die für den Hund sehr gut verwendbar sind.Und wer jetzt sich dauernd an diesem Weizen stört, der kann auch Mais reinschreiben.Ich weiß, auch bei Mais gibt es Fragezeichen.Der kann auch Gerste reinschreiben.Das sind alles Grundnahrungsmittel, die wirklich massenhaft vorhanden sindund die auch Kraft der modernen Technologie auch sehr ansprechendund natürlich auch hoch verwertbar für den Hund vorbereitet werden können.Ist dann in dem Moment nicht auch der Weizenanbau ressourcenschonender?Sagen wir es so, Weizen ist dann in dem Moment aber etwas,was ja von vielen abgelehnt wird.Es soll ja grain-free sein, das Thema hatten wir ja schon in einem Podcast.Aber es kommt immer mehr auf, auch jetzt die Messe in Bologna,wo auf naturnah, auf Natürlichkeit gegangen wird, wo auch geguckt wird.Du hast es mir ja auch gesagt.Ja, nein, also leider Gottes ist die Marketingmaschinerie unglaublich wertschöpfend.Also im Pet-Bereich sowieso.Das soll kein Moose sein.Das ist auch so etwas, wo ich sage, warum das denn nicht?Man will es stückig haben.Und beim Weizen ist es, es darf kein Getreide drin sein im Futter.Ich sage jetzt mal, ein Drittel der Nassfutter-Werbung zeigt überhaupt keinen Inhalt in der Werbung.Es kommt immer wieder dahin, das wird getriggert natürlich durch das,was draußen in der Werbung geschieht.Ein Drittel zeigt den Inhalt, aber verschönert es extrem.Aber letztendlich, das ist so ein bisschen ein Versuch, sich der Realität anzunähern.Aber es sieht halt dann meistens doch nicht so aus wie auf dem Bild, auf der Dose oder in der Werbung.Und gesund ernährt.Und ich glaube, dass das...Das ist doch egal, was draußen im Marketing gemacht wurde.Die Leute sind dummerweise, jetzt sage ich das ganz knallhart, gewöhnt, beschissen zu werden.Und weil sie es gewöhnt...Ja, nee, nee.Ja, sie sind gewöhnt.Und weil sie es gewöhnt sind, akzeptieren sie quasi diese Dissonanz, diesen Widerspruch.Und ich würde den jetzt gerne auflösen und zum Beispiel wirklich auch die Ästhetikdem Menschen, die...Hey, du.Es gab mal von DAF, ich glaube, ich spreche das falsch aus, doofe, DAF, so eine Werbungfür Duschmittel, glaube ich, oder so.Gab es mal so eine Werbung vor vielen Jahren, wo also nicht die Damen aus der Modewelt mitTopmaßen da die Unterwäsche und das DAF zeigen, sondern das waren halt so ganz gestandenePersönlichkeiten.Und danke.Danke.Und an das denke ich immer wieder zurück.Da hat sich jemand echt...Und das war auch...Das wurde auch...Das wurde auch mit Preisen notiert und so weiter.Ja, es ist so.Leider, ja.Das war wirklich toll.Und ich glaube, dass wir da wieder hinkommen müssen, dass vielleicht wir, jetzt kommenwir zu so einem kleinen Fazit, vorläufigen Fazit von dem Podcast, dass wir solche Initiativenbrauchen, wo der Wahrheit ein Gesicht, der Realität ein Gesicht gegeben wird.Ja, das wäre eigentlich sehr schön.Kräftige Frauen, du kannst es ruhig so sagen, dass es nicht schlimm ist.Das Ding ist ja, wir möchten alles für den Hund tun, außer rational entscheiden.Und das ist eigentlich das Problem.Ja, was wir vorhin auch schon gesagt haben.Wir brauchen nicht mehr Liebe im Napf und Optik im Napf, sondern wir brauchen einfachmehr Verstand, Dinge zu verstehen und es damit auseinanderzusetzen.Denn letztendlich entscheidet ja nicht die Verpackung, was gut ist, sondern das, wasdrinsteckt.Ja, also was leider gut ist beim Trockenfutter.Und natürlich auch für die Umwelt.Ja, das stimmt, ja.Mich würde es freuen, wenn...Was beim Trockenfutter oft unterschlagen wird und das ist jetzt...Was wir heute versucht haben, noch mal zusammenzufassen in diesem Thema.Einfach so kurz, lapidar dargestellt, es ist doppelt getrocknet.Gerade auch das, was auf den Messen gerade propagiert wird, wo wir dann schon merken,das sind ja Leitmessen für den Fachhandel.Wenn das Fleisch frisch eingesetzt wird, dann wird es zwar nur einmal getrocknet, dafüraber auch umso hoch energieintensiver, also der Trockenfutter-Prozess an sich ist derenergieintensivste Prozess, den man sich vorstellen kann.Wo gesagt wird, nee, du musst das nehmen, dann wird es toll.Diese Feuchtigkeit quasi rauszubekommen aus dem Produkt, um dann diese natürliche Haltbarkeithinzukommen.Auf der einen Seite ist natürlich der CO2-Abdruck da für die Produktion, aber in der Vernichtungeines Futtersackes braucht man nicht die hohe Energie wie bei Glas oder bei einer Dose.Oder wenn es tiefgefroren wird, bräuchte man auch die Energie für das Tiefkühlen nicht.Was auch immer fossil genau bedeutet, ich kenne einen einzigen Hersteller, der mir plausibelerklärt hat, ob das genau, im Detail habe ich es nicht geprüft, das stimmt, weiß ichnicht, der sagte, er hätte ein eigenes Holzkraftwerk und würde über den Weg nachhaltigEnergie schaffen, wobei dummerweise mit dem Holz, da ist ein dicker Hinkefuß dabei,du brauchst da Holz.Und wenn da halt alles irgendwann umgeholzt, dann ist das wie in Sizilien oder in Italien,wo die Römer dann irgendwann mal alle Bäume abgeholzt hatten.Ist halt so, dann ist halt alles weg.Also muss man auch aufpassen, im Amazonas haben wir es auch, von dem her, ich bin, früherwar ich ein großer Verfechter von nachwachsenden Rohstoffen, inzwischen habe ich dieses Wortnachwachsen nicht mehr so richtig verstanden, weil es wird halt auch nicht mehr so vielaufgeforstet.Also ich habe gestern gehört, das ist furchtbar, was ich dir jetzt sage, der deutsche Waldist von einer Kohlenstoffsenke zu einer Kohlenstoffquelle geworden und zwar durch die vielen trockenenJahre emittiert der Wald mehr Kohlendioxid, als dass er bindet und das ist furchtbar unddeswegen ist auch die, dummerweise Holz, auf Dauer nicht der nachhaltigste und erst rechtnicht, also regenerativ schon, aber nicht der nachhaltigste Rohstoff für das Geheizungssystem.Back to Weizen und der Frage der Nachhaltigkeit.Ja gut, im Amazonas haben wir das momentan auch.Also ich glaube, um unsere Hörerinnen, ich sage nicht auf die Spur zu bringen, aber soein bisschen eine Orientierung zu geben, also erstens mal, Extreme sind meistens nicht gut,also ganz Extreme, ja, also natürlich kann man den Hund komplett fleischfrei ernähren,das ist ohne Wenn und Aber machbar heutzutage und das kann auch sehr gesund sein.Aber man muss ein sehr gutes Futter dazu haben und um einfach da auch möglichst die Risikenkomplett rauszunehmen, würde ich immer sagen, mischen Sie das auch, geben Sie frische Sachendazu, Toppings, Gemüse, also einfach so, dass es eine nachhaltige, reichhaltige, bunte Mischungist, im wahrsten Sinne des Wortes bunte Mischung für den Hund, natürlich mit Kopf und Verstandund Herz zusammengestellt, ja und wahrscheinlich ist es auch nicht sinnvoll, nur braune Krokettenzu geben, sondern auch...Ja.... wirklich da eine Mischung mit nass und trocken zu geben, ist nicht nur ein Rat oderTipp, sondern wird von 60 bis 70 Prozent der Hundehalterin praktiziert, also das heißt,es macht absolut Sinn und last but not least und jetzt komme ich so auf ein bisschen nichtauf den Punkt, aber also eine Sache, Joe, war ja für Zomag allgegenwärtig, das ist,auch wenn sie es selber gar nicht ausgestellt haben, das ist eine Firma aus UK, die ButternutBox heißt und die Gently Cooked gefrorene Produkte verkauft, weil jetzt kann man überdie gefrorenen Produkte sicherlich unterschiedlicher Meinung sein, ich halte davon gar nichts,aber dass man schonend gegarte Produkte als das darstellt, was sie sind, nämlich lecker,gut verdaulich, genau das, was eigentlich sinnvoll ist, das ist richtig und das ist,glaube ich, so ein bisschen der Elefant, der unsichtbare Elefant im Raum, ja und das wirdkommen, davon gehe ich felsenfest aus.Ja, das, was du gerade gesagt hast, die Butternut Box ist auf der einen Seite mit den tiefgefrorenenWaren, auf der anderen Seite seid ihr bei Fairfresh, genau das gleiche, nur nicht gefroren,das heißt, es ist genau das gleiche, was hergestellt wird, nur ihr macht es halt ohne Kühlungim Darhinein, also das kann mitgenommen werden, wo immer man hilden will und man braucht keineTiefkultur und dergleichen, aber die größte Dissonanz so zum Abschluss entsteht, bin ichder Meinung da?Wo Herz gegen das Hirn kämpft und oft gewinnt das Herz leider dann auf Kosten der Zukunftund vielleicht müssen wir neu lernen, was Fürsorge für unsere Tiere wirklich heißt,nicht vielleicht jeden Tag Filet, vielleicht einmal die Woche, sondern das wählen, was Hund und derUmwelt gut tut, auch wenn es nicht glänzt, wenn es nicht schick aussieht, aber es soll das Tierversorgen und gesund ernähren.Und wer was dazu sagen möchte, bitte schreibt uns bei dem Podcast unten drunter, sind jabei Kommentarfeldern, wir freuen uns über jede Zuschrift, auch wenn sie kritisch ist,spielt überhaupt gar keine Rolle, wir provozieren ja auch, auch bewusst, um einfach wach zurütteln und wir sind gespannt, was als Reaktion kommt.Ich sage Tschüss, danke Klaus für die schöne offene Diskussion, bis zum nächsten Mal.Wiederhören.Wiederhören, genau, ciao.
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